Luftsack beim Pferd
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Luftsack beim Pferd
Der Luftsack der Equiden (Diverticulum tubae auditivae) ist eine große, blasenförmige Erweiterung der Ohrtrompete (Tuba auditiva) bei Pferdeartigen und einigen anderen Unpaarhufern (Tapir, Nashorn) sowie Klippschliefern. Über seine funktionelle Bedeutung gibt es mehrere Theorien. Am wahrscheinlichsten erscheint, dass er als eine Art Gehirnkühler funktioniert, da die innere Kopfarterie (Arteria carotis interna) durch ihn verläuft. Da der Luftsack über die Ohrtrompete mit dem Nasenrachen in offener Verbindung steht, können Infektionserreger in den Luftsack eindringen. Daher sind Luftsackerkrankungen nicht selten und können sogar tödlich enden.
Lage und anatomische Beziehungen
Der etwa 300 ml fassende Luftsack liegt beiderseits zwischen der Schädelbasis und dem Schlundkopf direkt unter der Ohrspeicheldrüse. Er grenzt an das Mittelohr, Kopfgelenk und Kiefergelenk. Durch den großen Ast des Zungenbeins wird er in eine laterale und mediale Bucht unterteilt. Direkt an der Luftsackwand liegen einige wichtige Nerven und Gefäße des Kopfes, die bei Vereiterungen geschädigt werden können:
* Arteria carotis interna
* Arteria carotis externa
* Gehirnnerven V, VII, IX, X, XI und XII
* Ganglion cervicale craniale des Sympathikus
* Retropharyngeallymphknoten
Wichtige Erkrankungen
* Luftsackmykose: Sie ist die am meisten gefürchtete Erkrankung, die durch Schimmelpilze (Aspergillus fumigatus) hervorgerufen wird. Luftsackmykosen sind kaum zu behandeln und tickende Zeitbomben, da die Gefahr besteht, dass die Schimmelpilze auch die Arteria carotis interna angreifen und diese dann platzen kann, was zum Verbluten führen kann. Mittlerweile gibt es allerdings einige modernere Therapieverfahren, die die Prognose deutlich verbessern. So ist zum Beispiel die Ligatur der betroffenen Gefäße mittels transendoskopischer Clipapplikation möglich. Auch Lähmungen einzelner Gehirnnerven treten bei Mykosen auf. Diese Fälle sind prognostisch deutlich ungünstiger zu betrachten.
* Luftsackempyem: Die Eiteransammlung ist meist durch Bakterien bedingt. Häufig tritt sie bei der Druse auf, einer Streptokokken-Infektion der oberen Luftwege.
* Luftsacktympanie: Eine Luftansammlung kann bei gestörter Funktion der Tubenklappe auftreten und zu einer starken Erweiterung des Luftsacks führen.
# Was ist eine Luftsacktympanie?
Die Luftsacktympanie des Pferdes ist dadurch gekennzeichnet, dass es zur übermäßigen Ansammlung von Luft in den Luftsäcken kommt. Die Luftsäcke des Pferdes sind Schleimhaut-Aussackungen der Ohrtrompete und sind somit Teil der oberen Atemwege. Im Falle einer Luftsacktympanie kann zwar Luft in den Luftsack einströmen, aber nicht mehr entweichen. Die eigentlichen Ursachen und der genaue Entstehungsmechanismus der Krankheit sind bisher noch nicht geklärt.
# Wie äußert sich die Erkrankung?
* weiche, eindrückbare, nicht-schmerzhafte Schwellung im Ganaschenbereich, die ein- oder beidseitig vorhanden sein kann („dicke Backen„); die Schwellung kann im Verlauf der Erkrankung zunehmend größer werden
* angestrengte Atmung und schnarchende Atemgeräusche, da die vergrößerten Luftsäcke den Rachenbereich und Kehlkopf einengen
* Schluckprobleme aufgrund des eingeengten Rachenbereiches, evtl. auch Austritt von Milch oder anderen Futterbestandteilen aus den Nüstern
* klarer bis eitrig gelber Nasenausfluss, Husten und Fieber, aufgrund einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber sekundären Atemwegsinfektionen
* in schweren Fällen lebensbedrohliche Lungenentzündung, wenn Milch oder Futterbestandteile wegen der Schluckprobleme in die Luftröhre und Lunge gelangen
Foto: Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
# Bei welchen Pferden kommt diese Erkrankung vor?
Die Luftsacktympanie ist eine relativ seltene Erkrankung. Sie tritt vor allem bei Fohlen und jungen Pferden bis zu einem Alter von 1 Jahr auf und Stuten sind etwa 2-4mal häufiger betroffen als Hengste. Bei den Rassen Arabisches Vollblut, Englisches Vollblut, Traber und Quarter Horse kommt die Erkrankung häufiger vor. Des Weiteren wurde Luftsacktympanie bei vielen anderen Rassen festgestellt wie z.B. beim Hannoveraner, Holsteiner, Trakehner, Oldenburger, Paint Horse, Appaloosa, American Saddle Horse und Friesen.
# Wie wird die Erkrankung festgestellt?
In der Regel kann der Tierarzt schon aufgrund der typischen klinischen Symptome die Verdachtsdiagnose Luftsacktympanie stellen. Eine Absicherung erfolgt durch eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege. Dabei wird das Endoskop in den Luftsack vorgeschoben, wodurch die gestaute Luft abgelassen wird und die typische Schwellung im Ganaschenbereich verschwindet. Außerdem kann die Anfertigung von Röntgenaufnahmen sinnvoll sein.
# Wie wird die Erkrankung behandelt?
Die Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat eine minimalinvasive Operationstechnik entwickelt, bei der keine Vollnarkose benötigt wird. Die Operation ist die Behandlungsmethode der Wahl und bringt nach bisherigen Erkenntnissen sehr gute Ergebnisse.
Lage und anatomische Beziehungen
Der etwa 300 ml fassende Luftsack liegt beiderseits zwischen der Schädelbasis und dem Schlundkopf direkt unter der Ohrspeicheldrüse. Er grenzt an das Mittelohr, Kopfgelenk und Kiefergelenk. Durch den großen Ast des Zungenbeins wird er in eine laterale und mediale Bucht unterteilt. Direkt an der Luftsackwand liegen einige wichtige Nerven und Gefäße des Kopfes, die bei Vereiterungen geschädigt werden können:
* Arteria carotis interna
* Arteria carotis externa
* Gehirnnerven V, VII, IX, X, XI und XII
* Ganglion cervicale craniale des Sympathikus
* Retropharyngeallymphknoten
Wichtige Erkrankungen
* Luftsackmykose: Sie ist die am meisten gefürchtete Erkrankung, die durch Schimmelpilze (Aspergillus fumigatus) hervorgerufen wird. Luftsackmykosen sind kaum zu behandeln und tickende Zeitbomben, da die Gefahr besteht, dass die Schimmelpilze auch die Arteria carotis interna angreifen und diese dann platzen kann, was zum Verbluten führen kann. Mittlerweile gibt es allerdings einige modernere Therapieverfahren, die die Prognose deutlich verbessern. So ist zum Beispiel die Ligatur der betroffenen Gefäße mittels transendoskopischer Clipapplikation möglich. Auch Lähmungen einzelner Gehirnnerven treten bei Mykosen auf. Diese Fälle sind prognostisch deutlich ungünstiger zu betrachten.
* Luftsackempyem: Die Eiteransammlung ist meist durch Bakterien bedingt. Häufig tritt sie bei der Druse auf, einer Streptokokken-Infektion der oberen Luftwege.
* Luftsacktympanie: Eine Luftansammlung kann bei gestörter Funktion der Tubenklappe auftreten und zu einer starken Erweiterung des Luftsacks führen.
# Was ist eine Luftsacktympanie?
Die Luftsacktympanie des Pferdes ist dadurch gekennzeichnet, dass es zur übermäßigen Ansammlung von Luft in den Luftsäcken kommt. Die Luftsäcke des Pferdes sind Schleimhaut-Aussackungen der Ohrtrompete und sind somit Teil der oberen Atemwege. Im Falle einer Luftsacktympanie kann zwar Luft in den Luftsack einströmen, aber nicht mehr entweichen. Die eigentlichen Ursachen und der genaue Entstehungsmechanismus der Krankheit sind bisher noch nicht geklärt.
# Wie äußert sich die Erkrankung?
* weiche, eindrückbare, nicht-schmerzhafte Schwellung im Ganaschenbereich, die ein- oder beidseitig vorhanden sein kann („dicke Backen„); die Schwellung kann im Verlauf der Erkrankung zunehmend größer werden
* angestrengte Atmung und schnarchende Atemgeräusche, da die vergrößerten Luftsäcke den Rachenbereich und Kehlkopf einengen
* Schluckprobleme aufgrund des eingeengten Rachenbereiches, evtl. auch Austritt von Milch oder anderen Futterbestandteilen aus den Nüstern
* klarer bis eitrig gelber Nasenausfluss, Husten und Fieber, aufgrund einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber sekundären Atemwegsinfektionen
* in schweren Fällen lebensbedrohliche Lungenentzündung, wenn Milch oder Futterbestandteile wegen der Schluckprobleme in die Luftröhre und Lunge gelangen
Foto: Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
# Bei welchen Pferden kommt diese Erkrankung vor?
Die Luftsacktympanie ist eine relativ seltene Erkrankung. Sie tritt vor allem bei Fohlen und jungen Pferden bis zu einem Alter von 1 Jahr auf und Stuten sind etwa 2-4mal häufiger betroffen als Hengste. Bei den Rassen Arabisches Vollblut, Englisches Vollblut, Traber und Quarter Horse kommt die Erkrankung häufiger vor. Des Weiteren wurde Luftsacktympanie bei vielen anderen Rassen festgestellt wie z.B. beim Hannoveraner, Holsteiner, Trakehner, Oldenburger, Paint Horse, Appaloosa, American Saddle Horse und Friesen.
# Wie wird die Erkrankung festgestellt?
In der Regel kann der Tierarzt schon aufgrund der typischen klinischen Symptome die Verdachtsdiagnose Luftsacktympanie stellen. Eine Absicherung erfolgt durch eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege. Dabei wird das Endoskop in den Luftsack vorgeschoben, wodurch die gestaute Luft abgelassen wird und die typische Schwellung im Ganaschenbereich verschwindet. Außerdem kann die Anfertigung von Röntgenaufnahmen sinnvoll sein.
# Wie wird die Erkrankung behandelt?
Die Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat eine minimalinvasive Operationstechnik entwickelt, bei der keine Vollnarkose benötigt wird. Die Operation ist die Behandlungsmethode der Wahl und bringt nach bisherigen Erkenntnissen sehr gute Ergebnisse.
Zuletzt von America008 am Fr Jan 08, 2010 11:45 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Luftsack beim Pferd
Meine WB jährlingstute Alexa hat eine Luftsackerkrankung , leider kann niemand so genau sagen wie lange sie die schon hatt, drum kann man auch nicht sagen ob es schon Chronisch geworden ist.
America008- Fini mafiosi ♥
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